Steve Jobs: Die iWelt trauert

Es gibt Tage, an die erinnert man sich sein Leben lang. Meist, weil an diesen Tagen etwas ganz Besonderes passiert ist. Man verbindet diese Tage mit einem Moment, mit einer Nachricht. Und kann sich immer daran erinnern, was man damals getan hat und wo man gewesen ist. Ich weiß bis heute, wo ich war und was ich gemacht habe, als ich vom Tod von Prinzessin Diana erfahren habe. Oder vom Tod Michael Jacksons. Heute ist wieder so ein Tag. Heute ist Steve Jobs gestorben.

Apple. Kein Unternehmen hat unser Leben in den vergangenen zehn Jahren so sehr geprägt wie der amerikanische Lifestyle-Produzent. iMac, iBook, iPod, iPhone und iPad – diese Produkte sind wegen ihres außergewöhnlichen, weil minimalistischen Designs und ihrer intuitiven Bedienung immer mehr ins Bewusstsein der Konsumenten gerückt und sind von dort heute kaum noch wegzudenken. Wer mal in einer Großstadt U-Bahn fährt, wird schnell merken, dass ein iPhone heute Alltag ist. Das kann man gut heißen oder nicht – Tatsache ist: Produkte von Apple prägen unser Leben heute mehr denn je. Und das auch wegen Steve Jobs.

Jobs hat es seit seiner Rückkehr zu Apple vor fast 15 Jahren geschafft, ein kurz vor dem Konkurs stehendes Unternehmen zurück in die Erfolgsspur zu lenken. Mit Methoden, die oft umstritten waren, ihm am Ende aber Recht geben sollten. Heute gehört Apple zu den wertvollsten Unternehmen der Welt und verfügt über mehr Barreserven als die amerikanische Regierung.

Mein Einstieg in die Welt des Apfels kam über einen iPod. Ein Freund von mir hatte sich kurze Zeit zuvor selbst einen kleinen weißen Musikspieler zugelegt – und das ausführlich im Internet zelebriert. Er stellte Fotos vom Auspacken online, er zelebrierte den Kauf und die Inbetriebnahme. Das kannte ich so nicht. Das war neu für mich. Aber ich dachte, das ist Kunst, was ich da sehe. Ein paar Monate später bestellte ich ebenfalls einen iPod. Das war 2004. Über 400 Euro kostete mich der Spaß. Für einen Studenten eine Menge Geld. Aber als UPS dann schließlich vor meiner Tür stand und ich meinen ersten iPod entgegennehmen konnte, da war es um mich geschehen. Denn tatsächlich: schon das Auspacken war ein Vergnügen. Ein weißer Würfel, den man an den oberen Hälften aufklappen konnte, um dann das eigentliche Produkt – eingebettet in der unteren Hälfte – präsentiert zu bekommen. Keine nervige Plastikhülle, kein graues Mäuschen: der iPod versprach Lifestyle.

Es war also nicht wirklich verwunderlich, dass in den folgenden Jahren immer weitere Apple-Produkte auf meinem Schreibtisch landeten. Auch in meinem Freundeskreis setzten sich mit der Zeit zunächst iBooks, dann MacBooks und schließlich auch iPhones durch. Häufig mit meiner freundlichen Unterstützung.

Am 5. Oktober 2011 ist Steve Jobs mit 56 Jahren gestorben. Jahrelang hatte er gegen den Krebs in seinem Körper gekämpft, viele Operationen über sich ergehen lassen. Doch am Ende war der Körper zu schwach. Die Krankheit siegte. Jobs, der für viele Apple-Fans eine Vaterfigur war und der schon heute in einer Reihe mit Thomas Edison genannt wird, lässt eine Frau und vier Kinder zurück. Und Millionen Menschen, deren Leben er mit seinen Ideen und Produkten verändert hat. Wir werden ihn vermissen. Ich werde ihn vermissen.

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